In einem aufschlussreichen Podcast-Interview teilt Martina Baden ihre umfangreichen Erfahrungen als Geschäftsführerin einer Bäderbetriebsgesellschaft und beleuchtet die vielfältigen Herausforderungen sowie Zukunftsperspektiven der Branche
Martina Baden, langjährige Leiterin einer Bäderbetriebsgesellschaft, gewährt in einem Podcast tiefe Einblicke in die komplexe Welt des Bädermanagements. Sie spricht offen über finanzielle Herausforderungen, effektives Personalmanagement und die zunehmende soziale Bedeutung von Schwimmbädern in der Gesellschaft. Baden betont die Notwendigkeit von Anpassungsfähigkeit und klaren Strategien in einem sich stetig wandelnden Umfeld.
In einem ausführlichen Interview teilt Martina Baden ihr umfangreiches Wissen über das komplexe Management von Schwimmbädern. Sie erörtert detailliert die vielfältigen Herausforderungen der Branche, von Finanzierungsfragen und Personalführung bis hin zu gesellschaftlichen Veränderungen und deren Auswirkungen auf den Bäderbetrieb. Baden präsentiert zudem ihre weitreichenden Zukunftsvisionen für die Bäder, die Digitalisierung, Klimaneutralität und die Stärkung der sozialen Funktion umfassen.
Der Weg zur Spitze: Martina Badens Karriere im Bädermanagement
Die Geschäftsführerin blickt auf einen beeindruckenden beruflichen Werdegang zurück, der sie optimal auf ihre aktuelle Position vorbereitet hat. Nach einem zunächst begonnenen Studium der Sozialökonomie in Lüneburg entschied sie sich für einen Wechsel zur Betriebswirtschaftslehre mit Schwerpunkt Tourismus. Diese Entscheidung legte den Grundstein für ihre spätere Karriere im Management von Freizeiteinrichtungen.
Im Anschluss an ihr Studium sammelte Baden wertvolle Erfahrungen in leitenden Positionen im Hotel- und Eventmanagement sowie im Tourismussektor. Diese vielfältigen Stationen ermöglichten es ihr, ein breites Spektrum an Kompetenzen zu entwickeln – von der Gästebetreuung über Finanzmanagement bis hin zur strategischen Planung.
Ein wichtiger Meilenstein in ihrer Karriere war die Position als Kurdirektorin für eine Kurbetriebsgesellschaft an der Nordsee. In dieser Funktion konnte Martina Baden ihre Fähigkeiten im Management von Freizeiteinrichtungen weiter ausbauen und wichtige Erfahrungen im Umgang mit öffentlichen Einrichtungen und kommunalen Strukturen sammeln.
Vor über zehn Jahren übernahm sie schließlich die Geschäftsführung einer Bäderbetriebsgesellschaft. In dieser Position kann sie nun all ihre gesammelten Erfahrungen und Kompetenzen optimal einsetzen, um die vielfältigen Herausforderungen des Bädermanagements zu meistern.
Finanzielle Herausforderungen meistern
Eine der zentralen Herausforderungen, mit denen sich die Geschäftsführerin konfrontiert sieht, ist die Finanzierung. Sie betont die Notwendigkeit öffentlicher Zuschüsse für den Betrieb der Bäder, bei gleichzeitiger Wahrung sozial verträglicher Eintrittspreise. Diese Gratwanderung erfordert ein hohes Maß an finanziellem Geschick und strategischem Denken.
Baden plädiert für klare politische Vorgaben und eine stabile Finanzierungsbasis als Grundlage für einen nachhaltigen Betrieb der Schwimmbäder. Sie argumentiert, dass entweder klare Parameter für die Preisgestaltung oder definierte Zuschüsse notwendig sind, um die finanziellen Leitplanken für den Betrieb zu setzen.
Die Geschäftsführerin sieht sich dabei in der Verantwortung, einerseits wirtschaftlich zu handeln, andererseits aber auch den öffentlichen Auftrag der Bäder zu erfüllen. Dies beinhaltet, Schwimmen als wichtige Freizeitaktivität und gesundheitsfördernde Maßnahme für alle Bevölkerungsgruppen zugänglich zu machen.
Personalmanagement: Das Herzstück des Erfolgs
Für Martina Baden ist die Führung und Motivation des Personals ein Schlüsselelement für den Erfolg. In einem oft von Kostendruck und medialer Aufmerksamkeit geprägten Umfeld sieht es die Geschäftsführerin als ihre Aufgabe, für stabile Arbeitsbedingungen zu sorgen und ihre Mitarbeiter zu unterstützen und zu motivieren.
Sie betont die Bedeutung von regelmäßigen Schulungen und der sorgfältigen Auswertung aktueller Ereignisse, um die Teams optimal auf ihre Aufgaben vorzubereiten. Großer Wert wird darauf gelegt, dass in jedem Bad das Hausrecht gilt und Entscheidungen vor Ort getroffen werden können. Dies erfordert gut ausgebildetes und selbstständig handelndes Personal.
Die Leiterin sieht in der Zufriedenheit der Badegäste, insbesondere im Kinderlachen und in der Freude der Besucher, die größte Motivation für ihr Team. Sie arbeitet kontinuierlich daran, diese positive Atmosphäre in den Bädern zu fördern und zu erhalten.
Sicherheit in Zeiten des Wandels
Martina Baden beobachtet gesellschaftliche Veränderungen, die sich auch auf den Betrieb der Schwimmbäder auswirken. Der verstärkte Einsatz von Sicherheitskräften zur Konfliktprävention ist für sie ein Zeichen dieser Entwicklung. Sie sieht darin eine Reaktion auf den abnehmenden Respekt vor Autoritäten und die zunehmende Bereitschaft zu Konflikten in der Gesellschaft.
Es wird als wichtige Aufgabe gesehen, angemessen auf diese Herausforderungen zu reagieren und die Sicherheit aller Badegäste zu gewährleisten. Dies erfordert ein ständiges Anpassen der Sicherheitskonzepte und eine intensive Schulung des Personals im Umgang mit Konfliktsituationen.
Gleichzeitig wird betont, dass die Schwimmbäder weiterhin einladende und freundliche Orte bleiben sollen. Die Balance zwischen notwendigen Sicherheitsmaßnahmen und einer offenen, einladenden Atmosphäre zu finden, ist eine der großen Herausforderungen, denen sich die Geschäftsführerin stellt.
Zukunftsvisionen für die Bäder: Martina Badens Strategien
Martina Baden hat klare und weitreichende Vorstellungen für die Zukunft der Bäderlandschaft. Ihre Visionen umfassen verschiedene Aspekte, die sie als entscheidend für den zukünftigen Erfolg und die gesellschaftliche Relevanz der Bäder ansieht:
- Digitalisierung der Abläufe und Angebote
- Anstreben von Klimaneutralität durch energieeffiziente Maßnahmen
- Stärkung der sozialen Funktion der Bäder als Treffpunkte
- Gezielte Förderung der Schwimmfähigkeiten von Kindern
Um diese Ziele zu erreichen, setzt die Geschäftsführerin auf Durchhaltevermögen, Verhandlungsgeschick und die Fähigkeit, auch unpopuläre Entscheidungen zu treffen. Sie ist sich bewusst, dass die Umsetzung dieser Visionen Zeit und Ressourcen erfordert, ist aber überzeugt von ihrer Notwendigkeit für die Zukunftsfähigkeit der Bäder.
Bäder als soziale Ankerpunkte: Ein integrativer Ansatz
Die Schwimmbäder werden als wichtige soziale Treffpunkte gesehen, die weit mehr als nur Orte zum Schwimmen sind. Es wird betont, dass die verschiedenen Bäder jeweils ein eigenes Profil entwickeln und so besonders wertvoll für ihren Standort werden können.
Martina Baden setzt sich dafür ein, diese integrative Funktion zu stärken und die Schwimmbäder als Orte zu gestalten, die allen Bevölkerungsgruppen offenstehen. Darin wird eine Chance gesehen, den sozialen Zusammenhalt zu fördern und gleichzeitig die Relevanz der Bäder für die Gesellschaft zu erhöhen.
In diesem Zusammenhang wird geplant, die Angebote in den Bädern zu diversifizieren. Neben klassischen Schwimmangeboten könnten beispielsweise Gesundheitskurse, Familien-Events oder kulturelle Veranstaltungen das Programm ergänzen. Dadurch sollen die Bäder zu Orten werden, die Menschen verschiedener Altersgruppen und mit unterschiedlichen Interessen ansprechen.
Erfolgsrezepte für Bäderbetriebe
Aus ihrer langjährigen Erfahrung gibt die Geschäftsführerin wertvolle Tipps, die für Bäderbetriebe im Allgemeinen relevant sind:
- Eine zuverlässige Finanzierung und klare politische Vorgaben sind die Basis für einen nachhaltigen Betrieb der Bäder.
- Die Bedürfnisse der Besucher sollten im Mittelpunkt stehen, müssen aber an das Machbare angepasst sein.
- Investitionen in die Aus- und Weiterbildung des Personals sind entscheidend für den langfristigen Erfolg.
- Die soziale Funktion der Schwimmbäder als Orte der Begegnung und sportlichen Aktivität muss in Gesellschaft und Politik anerkannt werden.
- Flexibilität und Anpassungsfähigkeit sind unerlässlich, um auf sich ändernde Rahmenbedingungen zu reagieren.
- Ein gutes Netzwerk und der Austausch mit Kollegen helfen, Herausforderungen zu meistern und neue Ideen zu entwickeln.
Die Führung von Martina Baden zeichnet sich durch ihre umfassende Erfahrung, ihren strategischen Weitblick und ihr Engagement für die soziale Funktion der Schwimmbäder aus. Ihre Vision für die Zukunft der Bäderlandschaft umfasst nicht nur technologische und ökologische Aspekte, sondern betont auch die wichtige Rolle der Bäder als integrative Orte der Begegnung und des Sports.
Mit ihrer Expertise und ihrem Engagement trägt Baden maßgeblich dazu bei, die Bäder für die Herausforderungen der Zukunft zu rüsten und ihre Position als wichtige soziale Institutionen zu stärken. Ihr ganzheitlicher Ansatz, der wirtschaftliche Aspekte mit gesellschaftlicher Verantwortung verbindet, könnte wegweisend für das Management von Bäderbetrieben in ganz Deutschland sein.